Sandra Adler Homunkulus

Der Homunkulus, (lat. ‚Menschlein‘) bezeichnet einen künstlich geschaffenen Menschen.

Die Idee des Homunkulus wurde im Spätmittelalter im Kontext alchemistischer Theorien entwickelt – oft unter Verwendung des Begriffes 'Arcanum'; häufig erscheint der Homunkulus als dämonischer Helfer magischer Praktiken. Das Motiv des Homunkulus wurde in der Literatur (Faust II) oft aufgegriffen, insbesondere, um die Ambivalenz der modernen Technik zu illustrieren.

Der Begriff des Homunculus hat zudem in der Philosophie und Neurowissenschaft weitere Bedeutungen erhalten. In der Philosophie der Wahrnehmung und der Philosophie des Geistes wird mit dem Begriff „Homunkulus“ auf die Idee Bezug genommen, dass es im Kopf nochmals ein Wesen gebe, das Reize wahrnehme und Erlebnisse habe.

War der Homunkulus zu Beginn noch ein vorwiegend alchemistisch-mystisches Konzept, transformiert sich die Idee einer Züchtung und Zeugung künstlicher Menschen gemäß den Fortschritten der empirischen Wissenschaften. Die jeweils avanciertesten Diskurse (Mechanik, Elektromagnetismus, Genetik) inspirieren diesen alten menschlichen Traum, bis zu den Klon- und KI-Phantasien der heutigen Tage.

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17 x 15 cm

Bronze

2014